Ein Tutorial aus der Reihe „Calligraphy Hacks“ zum Thema „Initialen verwenden“
Hej,-)))
na, mein zweites Instagram-Live hat ja schon ein bisschen besser funktioniert als das erste…!!! Zumindest konnte es jeder sofort danach anschauen. Trotzdem hab ich das Video noch etwas zurechtgeschnitten und auf Youtube gestellt, damit Du es dauerhaft finden und anschauen kannst:
Du möchtest lieber lesen? Dafür hab ich alles hier für Dich zusammengefasst: Legen wir doch gleich mal los mit einem
Initialbuchstaben.
Ein „Initial“ (wie der Name schon sagt) ist ein Anfangsbuchstabe. Das geht ja sogar mit einem normalen Textverarbeitungsprogramm, schau mal:
Also: Wie binde ich denn nun ein Initial gut in einen Text ein? So, dass der Buchstabe richtig zur Geltung kommt und das Ganze harmonisch ausschaut?
Wenn Du dazu einen Kurs besuchst, wirst Du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als Erstes mal ein paar historische Beispiele zu sehen bekommen. Das Mittelalter hat es uns ja vorgemacht… auch wenn das, was die Kalligrafen & Buchmaler damals gestaltet haben (denn es waren meistens mehrere Künstler beteiligt), in vielen Fällen nichts mehr mit Lesbarkeit zu tun hat (nun ja – muss es denn immer lesbar sein…??).
Aber gut: wenn ich jemandem eine Glückwunschkarte schicke, möchte ich in den meisten Fällen schon, dass er die Buchstaben auch erkennen kann ,-)))
Hier mal eines der berühmtesten Beispiele:
Wunderschöne Initialen in einem Ausschnitt einer Seite aus dem grandiosen „Book of Kells“, das mit irischer Halbunziale geschrieben ist. Ihr seht links eine ganze Reihe von stark verzierten „b“s untereinander. Daneben steht bei jedem Satzanfang „eata“ – das kann man einigermaßen erkennen, nicht wahr? Zusammengenommen ergibt sich das Wort „beata“, also „gesegnet sei“, und das ist jeweils der Anfang der Sätze der Seligpreisungen aus dem Matthäus-Evangelium. Sieht wunderschön aus – auch wenn man’s nicht auf den ersten Blick lesen kann, oder? – naja, ist ja auch lateinisch ,-)))
Ganz so aufwendig machen wir das heute hier nicht ,-)))
Ich hab deshalb nochmal ein kleines Extra-Filmchen gedreht, wie Du ganz schnell & praktisch einen Zierbuchstaben aufs Papier zaubern kannst:
Denn im Live hab ich’s etwas vermasselt, ich hab aus Versehen das falsche Papier genommen… Vorsatz- statt Aquarellpapier, naja, man soll halt vorher auch denken…
Also: mit Schmutzwasser oder gaaaaaaanz hellem Grau einen Buchstaben nur ganz vage vorschreiben, dann mit der Ecke vom Werkzeug mit Indian Ink – ich benutze die von Talens [Werbung unbezahlt und unbeauftragt] -oder einen anderen Tinte nachfahren – ganz locker, das ist wichtig! An den Stellen, wo Du ins „Nasse“ kommst, wird diese Tinte automatisch auslaufen und spannende Effekte zaubern. So zum Beispiel:
Anschließend (am besten nach dem Trocknen) kannst Du diesen Buchstaben noch weiter ausschmücken.
Alternative: Du verwendest einen schönen Buchstaben
aus der von mir entwickelten Zierschrift „Trudies“.
Wenn Dich das interessiert, dann klick mal hier für mehr Infos:
Fertig mit Deinem Initial-Buchstaben?
Dann geht es jetzt daran, den Text schön anzubinden. Dazu zeige ich Dir im Video verschiedene Varianten, und hier gibt es auch nochmal ein Arbeitsblatt dazu, das Du Dir herunterladen und ausdrucken kannst:
Immer darauf achten: Der Buchstabe und das dazugehörige Wort müssen optisch in Verbindung gebracht werden können.
Hier unten siehst Du ein Beispiel, das ich einmal für eine Kundin gemacht habe. Das „D“ gehört zum Wort „Du“, das ist der Anfang vom Text ganz oben. Deshalb fängt der Text nur mit „u“ an.
Lasse ich also immer beim ersten Wort im Text den Anfangsbuchstaben weg?
Hmmmm… jein. Wenn Du einen größeren Abstand machst zwischen Deinem Zierbuchstaben und dem Rest des Wortes, dann bietet es sich an, den Anfangsbuchstaben im Wort nochmal hinzuzufügen und eben nicht beim Wort wegzulassen! Sonst hat der Betrachter keine Chance, den Anfangsbuchstaben und den Rest „zusammenzulesen“. Schwierig zu verstehen? Hab ich im Video genauer erklärt!
Das war’s für heute von mir.
Und jetzt freue ich mich auf Deine Werke. Poste diese gerne mit dem Hashtag
#trudiestipps
z. B. auf Instagram, damit ich sie auch finden kann!
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Und jetzt viel Spaß beim Ausprobieren, und nicht vergessen:
Schön gesund & negativ bleiben, versprochen?!
Wir sehen uns! Bis nächste Woche.
Gertrud