#onewordaday. Meine September-Kalligrafie-Challenge

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Warum ich im September eine 30-Tage-Challenge gestartet habe

🤷‍♀️ Mein Ausgangspunkt

In diesem Blogartikel fasse ich zusammen, was ich bei meiner Kalligrafie-Challenge gelernt und erlebt habe. Keine Lust auf Lesen? Hier kannst du alle Motive ansehen, die während meiner Challenge (und danach) entstanden sind!

Kennst du das, wenn du nach einer längeren Reise mit vielen Begegnungen und Erlebnissen plötzlich wieder alleine zuhause bist? Und alles so scheinbar zur Normalität zurückkehrt – aber gefühlt noch „ohne dich“? Genau so ging es mir Ende August. Genauer gesagt, am 31. August. Also einen Tag vor dem 1. September.

Ich versuchte, in mich reinzuspüren, was genau mir denn am allermeisten fehlte – also was ich in dem Moment wirklich BRAUCHTE. Da wurde mir mehr oder weniger schlagartig klar:

Ein kreatives Projekt!

Viel zu lang hatte ich sowas nicht mehr gemacht … ein richtiges Projekt:

  • mit einer klaren Form
  • mit festgelegten Bedingungen
  • und mit einem konkreten Ziel

Etwas, wo ich nicht jeden Tag wieder alles in Frage stelle und neu beginne – was nämlich sonst meine Spezialität ist 🙂

Ich brauchte dringend eine kreative Phase.

(Tatsächlich war mein letztes „vernünftiges“ künstlerisches Projekt wahrscheinlich mein Kalender 2022 … danach kam mein Buch, das mich anderthalb Jahre gefühlt in jeder freien Minute um die Uhr beschäftigte, und dann ein komplettes Jahr mit intensiven familiären Herausforderungen.)

Meine Sorge war allerdings, dass diese Phase wieder mal sehr schnell im Sande verlaufen könnte … wenn ich mich nicht öffentlich dazu verpflichtete. Deshalb lag die Lösung schnell auf der Hand:


🪶 Die Lösung: Eine Kalligrafie-Challenge

Die Idee kam aus dem Nichts: Ich mache eine Challenge. Einen Monat lang. Jeden Tag ein Wort. Etwas zum Spielen, bei dem ich jeden Tag neu aus einer Vielfalt von Optionen schöpfen könnte …

Ich kannte Kalligrafie-Challenges natürlich schon lange. Hatte aber, andererseits, fast noch nie eine wirklich durchgehalten bis zum „bitteren Ende“ … mein letzter Versuch war erst im Juli gewesen, mit Francis Chouquet, es wäre so schön gewesen, alle diese Buchstaben auszuschneiden … wenn ich nicht nach drei Tagen aufgehört hätte 🤣!

Deshalb wollte ich diesmal selbst eine Challenge starten – mit meinen eigenen Worten, meinen eigenen Regeln, meinem eigenen Rhythmus. Gesagt, getan.

Meine ersten Schritte:

Von heute auf morgen ergänzte ich also meine ohnehin schon vorhandene Liste von Lieblingsworten – lauter Begriffe, die mir wichtig sind und eine Rolle in meinem Leben und in meinen Werten spielen.

Und ich schrieb einen Instagrampost als Start der Challenge. Um mich wirklich zu „committen“, also das Ganze verbindlich zu machen.

Allerdings hatte ich (wieder einmal …) komplett unterschätzt, was alles an Aufwand damit zusammenhängt …! Du kennst mich: Ich bin immer etwas blauäugig, was den Aufwand eines Projekts angeht. Aber denk mal, was ich alles im Leben schon verpasst hätte, wenn ich mich nicht regelmäßig Hals über Kopf in solche Projekte stürzen würde …? 😉

Nicht das Gestalten der Worte selbst war die größte Aufgabe, sondern der ganze Content-Prozess drumherum – Videos drehen und schneiden, Texte schreiben, Reels und Storys posten und vor allem auch reposten …

Genau darin lag dann die eigentliche Herausforderung. Aber, wie sich herausstellte, auch der Reiz.


Und warum eigentlich auf Englisch??

Ein paar Mal wurde ich gefragt, warum ich englische Worte verwendet habe. Das hat mehrere Gründe:

  1. Ich bin international sehr vernetzt und möchte zunehmend meine Freunde in anderen Ländern mit einbeziehen.
  2. Durch diese Vernetzung spreche ich selbst einen großen Teil des Tages Englisch und denke deshalb auch oft in dieser Sprache …
  3. Für manche der Begriffe gibt es einfach nicht die genau passende Übersetzung.
  4. Es macht doch Spaß, auf diese Weise auch mal sein Vokabular zu erweitern!

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✏️ So funktioniert eine Challenge: Mein täglicher Ablauf

Im Lauf der ersten Tage entstand eine klare Routine:

  1. Wort entwerfen (Skizzen)
  2. Wort schreiben bzw. zeichnen – meist mit laufender Kamera
  3. Video schneiden
  4. Fotos machen
  5. Reel und Story erstellen
  6. Text dazu schreiben
  7. Das Wort für den nächsten Tag ankündigen
  8. alle Stories, die mich erwähnen, reposten

Das Schreiben selbst war also der kleinste Teil:)
Aber: Es tat unglaublich gut, jeden Tag etwas zu Ende zu bringen.


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🎨 Mein kreativer Prozess

Ich wollte meine Worte nicht nur zeigen, sondern auch sichtbar machen, wie sie entstehen (ganz nach dem Motto: „Der Weg ist das Ziel)“. Deshalb filmte ich fast täglich mit, wie ich zeichnete oder schrieb.

Mein Ablauf war dabei immer ähnlich:

Vom Entwurf zum Werk

Ich beginne (fast) jede Arbeit mit einer Bleistiftskizze – ein paar schnelle Linien, um das Wort zu „fühlen“.
Dabei überlege ich, welche Form, welche Stimmung, welcher Ausdruck dazu passen. Danach geht es an die Umsetzung: Einige Designs entstanden auf dem iPad, andere ganz klassisch auf Papier, z. B. mit der Feder, einem Automaticpen oder meinem heißgeliebten Cola-Pen (der sich als absoluter Publikumsliebling entpuppte!).

Nicht jedes Wort gelang auf Anhieb.


Einige habe ich später verändert oder sogar neu geschrieben.


Aber gerade das tägliche Üben brachte mich in genau den kreativen „Flow“, den ich so lange vermisst hatte, und vor allem kamen unterm Strich lauter Designs ans Licht der Welt, die schon lange in mir geschlummert hatten …


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Joy: Das war übrigens der „Publikums-Liebling“!

🌊 Das passiert, wenn du täglich kreativ wirst

Wenn man täglich gestaltet, passiert etwas Magisches:

Stell dir Kreativität wie eine Quelle vor: Erst tröpfelt es nur ein wenig – dann beginnt die Quelle mehr und mehr zu fließen, bis sie so richtig aus Dir herausströmt …

  • Kreativität ist ein Muskel – und du kannst sie trainieren, ganz einfach, indem du dir jeden Tag Zeit nimmst
  • Wenn die Priorität hoch genug ist, findest du jeden Tag 5-10 Minuten Zeit. Jeden.
  • Und das Beste: Du brauchst kaum etwas dafür. Ein Bleistift reicht.
  • Du baust auf diese Weise ganz easy ein Portfolio auf. Eines, das deine Vorlieben und Stärken zeigt – und evt. auch deine Vielfalt. Dieses Portfolio kannst du nutzen!

Jeden Tag zu gestalten, ohne auf das perfekte Ergebnis zu warten, öffnet Türen.
Ich merkte deutlich, wie mein Arbeitsprozess immer flüssiger und flotter wurde – und das beziehe ich durchaus nicht vor allem auf meine gestalteten Worte, sondern auf das Erstellen des Social-Media-Contents 🙂

Und als der Monat zu Ende ging, dachte ich nicht „endlich geschafft“, sondern:
Wie schade, dass es vorbei ist.

(Spoiler: Ist es nicht. Ich mache einfach weiter, nur in etwas größeren Abständen)


🌿 Meine Learnings aus 30 Tagen Challenge

  1. Social Media ist Nebensache. Der wahre Wert liegt im Prozess, nicht in Followerzahlen.

Was ich mitnehme

  • Kreativität wächst durch Routine. Jeden Tag ein bisschen – das hilft schon! Und irgendwann kannst du nicht mehr ohne.
  • Zeit findet sich immer. Oft reichen schon 5-10 Minuten.
  • Reduktion / ein klarer Rahmen tut gut. Definiere deine Bedingungen (z. B. Farbpalette/Werkzeuge/Zeitaufwand). Für mich brachte vor allem das Schwarz-Weiß-Konzept mehr Ruhe und Klarheit für meine Entscheidungen.
  • Teilen inspiriert. Viele Teilnehmende haben ihre ersten Werke gezeigt – das war schön zu sehen. Andere haben kreative Meisterwerke aus ihren Reels gemacht – und wieder andere waren einfach ab und an dabei. Aber alle offensichtlich mit Freude 🙂
  • Kreativität ist Ausgleich. Eine halbe Stunde Schreiben ersetzt für mich jedes Wellnessprogramm.

🖤 Ein kleiner Ausblick: Mein Herzensprojekt entsteht

Mein Ziel war nicht nur die Challenge selbst –
sondern auch das, was daraus entstehen kann.

Aus den gestalteten Worten möchte ich mehr machen:
Fine-Art-Prints, Karten, vielleicht sogar noch einen kleinen Postkarten-Kalender für 2026.
Ein Herzensprojekt, das die Challenge weiterführt und sichtbar macht, was in diesem September entstanden ist.

Diese 30 Tage haben mich daran erinnert, dass es sooooo einfach ist, sich selbst gut zu tun.
Weil tägliches Gestalten innere Ruhe schenkt.
Weil man dabei Neues entdeckt – und sich selbst gleich mit.

Ich bin jetzt total im kreativen Flow. Ehrlich gesagt: So sehr, dass ich kaum rauskomme:)

Ich musste mich Anfang Oktober erstmal hinsetzen und seeeehr viele liegengebliebene Mails beantworten und vor allem so profane Dinge wie meine Buchhaltung mal wieder in Angriff nehmen … trotzdem hat es extrem gut getan, das künstlerische Arbeiten für einen ganzen Monat so in den Fokus zu stellen. Eigentlich müsste das immer so sein … aber hach

Vielleicht motiviert dich das, dir selbst eine kleine Challenge zu setzen.
Nicht, um perfekt zu sein – sondern um in den Flow zu kommen oder im Flow zu bleiben?


Lust bekommen, selbst kreativ zu werden?


👉 Folge mir auf Instagram @schreib_weisen – hier kannst du alle Reels finden, die ich im September gepostet habe. Nach und nach werde ich einen Teil davon auch auf meinen Youtube-Kanal hochladen, als Shorts.

Du möchtest monatlichen Kreativ-Input, um dranzubleiben? Also sozusagen eine kleine „Dauer-Challenge“? Dann entdecke meine INKademy – meine Community für alle, die regelmäßig schreiben, gestalten, sich vernetzen und wachsen wollen.

2 Meinungen zu “#onewordaday. Meine September-Kalligrafie-Challenge

  1. Angela sagt:

    Wow, ich bin begeistert! Auch von der jeweiligen Interpretation der einzelnen Begriffe. Joy wäre auch mein Favorit gewesen 😉 Und ich kenne das auch, diesen Überschwang zu Anfang und das REalisieren, Stück für Stück, was hinten alles noch mit dran hängt 😀 Ich werde als gleich mal deinen YouTube-Kanal abonnieren, der Inspiration halber. Danke, dass du das mit der Welt geteilt hast!
    Liebe Grüße
    Angela

    • Gertrud sagt:

      Das ist ja ein netter Kommentar, liebe Angela! Vielen Dank dafür! Schön, dass Du mein SchriftUniversum gefunden hast :))) Lieben Gruß, Gertrud

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